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Cantata BWV Anh 9
Entfernet Euch, Ihr heitern Sterne
Original German Text

Event: Cantata for Birthday of August II
Text: Christian Friedrich Haupt
Status: Music lost

 

Original German Text

   

1

Aria (Tutti)

   
       
 

Entfernet euch, ihr heitern Sterne!
Des Landes Sonne geht uns auf,
Die Gluth des Himmel-reinsten Flammen,
So von Augustens Augen stammen,
Verdunckelt euch und hemmet euren Lauff.

Da Capo.

   
       

2

Reciativo (Philuris)

   
       
 

Großmächtigster August,
Du Wunder dieser Zeiten,
Sarmatiens und Sachsens schönste Lust,
Der Schimmer Deiner Helden-Crone
Und Deines Purpurs Glantz und Pracht,
So alle Welt erstaunend macht,
Erregt in mir die reinsten Triebe
Der zärtesten doch stärcksten Liebe.
Die Großmuth, so vor mich mit Adlers-Augen wacht,
Und mich mit Liebe, wie mit Ströhmen, träncket,
Ists, die mein Hertze zu Dir lencket.
Nimm Deiner Augen Helden-Strahl anitzt zurück.
Und laß dafür mich Deinen Gnaden-Blick
Aufs innigste vergnügen.

   
       

3

Aria

   
       
 

Die Quellen pflegt man ja zu crönen,
Drum darff ich nicht mit meinen Söhnen
Die Deine hohen Gaben zieren,
Den Ruhm der Danckbarkeit verliehren.

   
       

4

Arioso

   
       
 

Laß, Mächtigster August, laß, Großer König, zu,
Daß ich bey stiller Nacht, bey Deiner süßen Ruh
Ein Abend-Opffer darff zu Deinem Throne bringen,
Und meinen schwachen Arm um Deine Füße schlingen.

   
 

Apollo:
Dieß große Fest ließ vor den Jahr
Zu Deines trauten Flemmings höchsten Freuden,
Als nun der Tag bereits verflossen war,
Des Tages Licht nicht aus den Augen scheiden.
Es muste selbst die dunckle Nacht
Durch der von fern anher geworffnen Strahlen Macht
Zum hellen Mittags-Lichte werden;
Nun aber, da Du höchste Landes-Sonne,
Zur allgemeinen Wonne
Des Scepters Pracht uns gegenwärtig weit,
Muß man nothwendig auf der Erden
Der Götter Paradieß den schönsten Himmel sehn.

   
       

5

Aria

   
       
 

Augustens Gegenwart, Augustens Lust-Revier
Zieht man mit allem Recht dem schönsten Himmel für.
Sein Anblick kann uns theils ergötzen,
Theils aber in Verwundrung setzen.

Da Capo.

   
       

6

Recitativo

   
       
 

Voraus da dieses Fest
Den hellen Glantz von Deiner Majestät,
Die selbiges nach gröster Kümmerniß
Der armen Philuris
Nun mit gestärckter Krafft begeht,
Verjüngter und vollkommner sehen läßt,
Drum höret man, Durchlauchtigster August,
Auf meinem Helicon
Der Harmonie entzückende Gewalt
In lieblichster Gestalt,
Den Freuden-vollen Jubel-Thon.

   
       

7

Duetto

   
       
 

Seyd zu tausend mahl willkommen,
Schönste Stunden! Seyd geküßt,
Denn Aurorens Purpur-Licht
Muß euch allen Vorzug lassen,
Und, geschähe dieses nicht,
Vor euch endlich gar erblassen.

Da Capo.

   
       

8

Recitativo

   
       
 

Ich selbsten bin entzückt, und weiß nicht, wie mir ist,
Das Blut, das sich in allen Adern reget,
Hat Seel und Geist
Zugleich beweget.

   
 

Mars:
Was untersteht ihr euch, Verwegne Castalinnen,
Der Crone von dem Reich,
Dem allertheursten Landes-Vater,
Vor dem der Elb- und Weichsel-Fluß
Die Wellen niederlegen muß,
Durch eure schwache Saiten
Ein Opffer zu bereiten?
O unverschämt Beginnen!

   
 

Philuris:
Laß mich nur nicht so unhold an,
Ich habe nichts, als meine Pflicht, gethan.
Die Quelle dieser Freuden, der Ursprüng meiner Lust
Ist dir ja wohl bewust,
Es ist ja selbst dein Mächtigster August.

   
 

Mars:
O unverschämt Beginnen!
Du möchtest gleich Amphions Wunder-Gaben
In Überflusse haben,
So sollten doch des weisen Pindus Höhen
So viel verstehen,
Daß unsers Königs Helden-Muth und Seiner Gottheit Schein
Viel höher will verehret seyn.

   
       

9

Aria

   
       
 

Helde, die wie Caesar fechten,
Muß man Lorbeer-Cräntze flechten,
Und Augustens Wunder-Hand,
Welcher selbst die Löwen weichen,
Fordert solche Sieges-Zeichen
Auch von Seinem Sachsen-Land.

Da Capo.

   
       

10

Recitativo

   
       
 

Entweichet, weil noch Seine Langmuth währt,
Damit nicht Seine Macht und Seiner Hoheit Blitz
Euch samt den Musen-Sitz
Zerstöhret und verzehrt.

   
 

Harmonia:
Nicht unsers Königs Helden-Proben
Nach Würden und Verdienst zu loben,
Erschallet unsrer Saiten Klang
Wer diese sich getraut zu fassen,
Und aus Verwegenheit
Zu Seinem Throne schreit,
Mag nach Verdienst erblassen.
Wir rühmen blos des Festes Herrlichkeit,
Und wünschen nur zu Sachsens Wohlergehen,
Es möchte doch der Theuerste August,
Wenn Sein Geburth-Gestirn erscheint,
In Zukunft alle Jahr in unsern Gräntzen stehen.

   
       

11

Aria

   
       
 

Soll des Landes Seegen wachsen,
Muß sein König bey ihm seyn.
Ach so treffe doch bey Sachsen
Unser sehnlich Flehen ein!

   
       

12

Recitativo

   
       
 

Drum lasse noch zuletzt mit meinen süßen Chören,
Zum Zeichen, daß das jauchzende Geschrey
Gerecht und billig sey,
Dich mit erhöhter Stimme hören.

   
       

13

Aria (Tutti)

   
       
 

So lebe den das Königliche Hauß!
Mein Mächtigster August, das Kleinod unsrer Welt,
Und als ein Wunder-Werck von Gott selbst dargestellt:
So wird Sarmatien dem Himmel sich vergleichen,
Und Sachsens Rauten-Zweig die Ewigkeit erreichen.

   

--

Contributed by Aryeh Oron (September 2005)

Cantata BWV Anh 9: Details
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Last update: Thursday, September 22, 2022 03:44