Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:915
Ihr seid alle Gottes Kinder
Original German Text
Original German Text |
Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:915
Title: Ihr seid alle Gottes Kinder
Cycle: Geistliches Singen und Spielen II (1717/1718)
First performance: December 19, 1717
Text written by: Erdmann Neumeister (1671-1756)
Text published: 1711
Event: 4. Advent / 4th Sunday in Advent |
Transcription |
Version in modern German |
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1. Dictum |
Galat.III. v. 26. 27
Ihr seyd alle GOttes Kinder/ durch den Glauben an Christo JEsu. Denn wie viel euer getaufft sind / die haben Christum angezogen. |
Galater 3,26-7
Ihr seid alle Gottes Kinder, durch den Glauben an Christo Jesu. Denn wie viel euer getauft sind, die haben Christum angezogen. |
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2. Rezitativ |
Ach hier entspringt ein gantzes Meer der Freuden/
Wo alle Traurigkeit ersäufft/
In die uns Sünd' und Satan reisset/
Wer ein getauffter Christe heisset/
Und Christi sein Verdienst im Glauben fest ergreifft/
Was könte den von GOttes Liebe scheiden. |
Ach hier entspringt ein ganzes Meer der Freuden,
Wo alle Traurigkeit ersäuft,
In die uns Sünd' und Satan reißet,
Wer ein getaufter Christe heißet,
Und Christi sein Verdienst im Glauben fest ergreift,
Was könnte den von Gottes Liebe scheiden. |
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3. Arie |
Schweig nur Vernunfft/ hier räumt man dir nichts ein/
Wenn dir die Tauffe soll ein schlechtes Wasser seyn ;
Sie ist auch nicht schlecht Wasser/
Der Glaube kennt den Stiffter und Verfasser/
Und der nur weiß allein/
Wie viel an GOttes Worte hanget/
Und was er hier verlanget. |
Schweig nur Vernunft, hier räumt man dir nichts ein,
Wenn dir die Taufe soll ein schlechtes Wasser sein;
Sie ist auch nicht schlecht Wasser,
Der Glaube kennt den Stifter und Verfasser,
Und der nur weiß allein,
Wie viel an Gottes Worte hanget,
Und was er hier verlanget. |
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4. Choral |
Das Aug allein das Wasser sieht
Wie andre Wasser fliessen.
Der Glaub allein die Krafft versteht
Des Blutes JEsu Christi/
Und ist für ihm ein rothe Fluth
Von Christi Blut gefärbet/
Die allen Schaden heilen thut/
Von Adam her geerbet/
Auch von uns selbst begangen. |
Das Aug allein das Wasser sieht
Wie andre Wasser fließen.
Der Glaub allein die Kraft versteht
Des Blutes Jesu Christi,
Und ist für ihn ein rote Flut
Von Christi Blut gefärbet,
Die allen Schaden heilen tut,
Von Adam her geerbet,
Auch von uns selbst begangen. |
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5. Rezitativ |
Ach ! hätt' ich mehr als einen Mund/
Ach ! hätt' ich hundert Hertzen/
Damit ich GOttes Gnaden=Bund/
Den er mir in der Tauffe gönte/
Nach Würden preisen könte.
Hier schrieb mich GOtt ins Buch des Lebens ein/
Dass ich sein Kind und Erbe solte seyn.
Hier zog ich Christum an/
Mit welchem ich Heyl und Gerechtigkeit
Zu Kleidern überkommen.
Hier ist mein Hertz zum Tempel eingeweyht/
Die GOtt der Heil'ge Geist zur Wohnung eingenommen/
Wie grosse Dinge hat der HErr an mir gethan/
Ach möcht ich doch vor Freuden gantz zerfliessen/
Und jetzo stracks die Augen selig schliessen. |
Ach! hätt' ich mehr als einen Mund,
Ach! hätt' ich hundert Herzen,
Damit ich Gottes Gnadenbund,
Den er mir in der Taufe gönnte,
Nach Würden preisen könnte.
Hier schrieb mich Gott ins Buch des Lebens ein,
Dass ich sein Kind und Erbe sollte sein.
Hier zog ich Christum an,
Mit welchem ich Heil und Gerechtigkei
Zu Kleidern überkommen.
Hier ist mein Herz zum Tempel eingeweiht,
Die Gott der heil'ge Geist zur Wohnung eingenommen,
Wie große Dinge hat der Herr an mir getan,
Ach möcht ich doch vor Freuden ganz zerfließen,
Und jetzo stracks die Augen selig schließen. |
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6. Arie |
Ich bin ein getauffter Christe/
Wenn ich diesen Trost nicht wüste/
Wünscht' ich auch kein Mensch zu seyn.
Von Natur sind Menschen Sünder/
Folglich der Verdanis Kinder/
In der ewgen Höllen=Pein.
Christen/ weil sie neu gebohren/
Gehn im Tode nicht verlohren/
Sondern in den Himmel ein. |
Ich bin ein getaufter Christe,
Wenn ich diesen Trost nicht wüsste,
Wünscht' ich auch kein Mensch zu sein.
Von Natur sind Menschen Sünder,
Folglich der Verdammnis Kinder,
In der ew‘gen Höllenpein.
Christen, weil sie neu geboren,
Gehn im Tode nicht verloren,
Sondern in den Himmel ein. |
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7. Rezitativ |
Zwar mein Gewissen spricht :
Du hast den Tauff=Bund übertreten.
Ich leugne solches nicht/
Es ist ein schlechter Ruhm/
Doch hab ichs GOtt von Hertzen abgebethen/
Der weder Bund noch Gnade bricht.
Mein Vorsatz ist ein thätig Christenthum/
Und nie mit Willen mißzuhandeln.
Mein JEsus stärcke mich durch sich !
Auch führe mich
Sein guter Geist auf ebner Bahn/
Damit ich täglich kan
In einem neuen Leben wandeln. |
Zwar mein Gewissen spricht:
Du hast den Tauf‘bund übertreten.
Ich leugne solches nicht,
Es ist ein schlechter Ruhm,
Doch hab ich‘s Gott von Herzen abgebeten,
Der weder Bund noch Gnade bricht.
Mein Vorsatz ist ein tätig Christenthum,
Und nie mit Willen misszuhandeln.
Mein Jesus stärke mich durch sich,
Auch führe mich
Sein guter Geist auf eb‘ner Bahn,
Damit ich täglich kann
In einem neuen Leben wandeln. |
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8. Arie |
So tröst' ich mich/ ich bin getaufft/
Diß/ diß soll meinem Leben/
Ein selig Labsal geben.
Auch wenn die Zeit zu Ende laufft/
So tröst' ich mich/ ich bin getaufft. |
So tröst' ich mich, ich bin getauft,
Dies, dies soll meinem Leben,
Ein selig Labsal geben.
Auch wenn die Zeit zu Ende lauft,
So tröst' ich mich, ich bin getauft. |
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9. Dictum |
Tit.III. v. 5. 6. 7.
Nach seiner Barmhertzigkeit machet GOtt uns selig/ durch das Bad der Wiedergebuhrt/ und Erneuerung des Heiligen Geistes/welchen er ausgegossen hat über uns reichlich / durch JEsum Christum unsern Heyland. Auf daß wir durch desselben Gnade gerecht und Erben seyn des ewigen Lebens/nach der Hoffnung. Das ist gewißlich wahr. |
Titus 3,5-7
Nach seiner Barmherzigkeit machet Gott uns selig, durch das Bad der Wiedergeburt, und Erneuerung des Heiligen Geistes, welchen er ausgegossen hat über uns reichlich, durch Jesum Christum unsern Heiland. Auf dass wir durch desselbigen Gnade gerecht und Erben sein des ewigen Lebens, nach der Hoffnung. Das ist gewisslich wahr. |
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Transcription and version in modern German dedicated to Ms. Grażyna Banduch |
Transkrypcja oraz wersja we współczesnym języku niemieckim dedykowana p. mgr Grażynie Banduch |
Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zieliński
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (September, October 2018)
e-mail: mailto:f.a.zielinski@interia.pl
Contributed by Filip Adam Zieliński (October 2018) |