Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:827
Ich fürchte keinen Tod auf Erden
Original German Text |
Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:827
Title: Ich fürchte keinen Tod auf Erden
Cycle: Geistliches Singen und Spielen (1710/1711)
First performance: November 15, 1711
Text written by: Erdmann Neumeister
Text published: 1711
Event: 24. Sonntag nach Trinitatis / Dominica 24 post Trinitatis (24th Sunday after Trinity) |
Transcription |
Version in modern German |
ICh fürchte keinen Tod auf Erden/
Und stirbet doch kein Christe nicht/
Was soll mir angst und bange werden/
Wenn mir mein Hertz und Auge bricht?
Im Sterben geht das Leben an/
Das mir kein Tod nicht nehmen kan.
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1. Arie
Ich fürchte keinen Tod auf Erden,
Und sterbet doch kein Christe nicht,
Was soll mir Angst und Bange werden,
Wenn mir mein Herz und Auge bricht?
Im Sterben geht das Leben an,
Das mir kein Tod nicht nehmen kann. |
Wer Welt und Eitelkeit will lieben/
Und säufft sich stets in Fleisches=Lüsten voll/
O der wird freylich wohl
Von Angst und Zittern umgetrieben/
Wenn er sein Hauß bestellen soll.
Das macht/ das rechte Vaterland
Im Himmel/ ist ihm unbekant.
Ach dahin will ich gerne fahren/
Noch heute sag‘ ich : Gute Nacht !
Je länger sich die Zeit an Jahren/
Je länger sich auch alles Elend macht.
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2. Rezitativ
Wer Welt und Eitelkeit will lieben,
Und säuft sich stets in Fleischeslüsten voll,
O der wird freilich wohl
Von Angst und Zittern umgetrieben,
Wenn er sein Haus bestellen soll.
Das macht, das rechte Vaterland
Im Himmel, ist ihm unbekannt.
Ach dahin will ich gerne fahren,
Noch heute sag‘ ich: Gute Nacht!
Je länger sich die Zeit an Jahren,
Je länger sich auch alles Elend macht. |
Gerne will ich sterben/
Drückt mir nur die Augen zu.
Lasset mich die wahre Ruh
In dem Himmel erben.
Gerne will ich sterben.
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3. Arie
Gerne will ich sterben,
Drückt mir nur die Augen zu.
Lasset mich die wahre Ruh
In dem Himmel erben.
Gerne will ich sterben. |
Zwar Fleisch und Blut will sich wohl finden/
Das meinem Wünschen widerstrebt.
Doch kans der Geist auch kräfftig überwinden.
Ich weiß/ daß mein Erlöser lebt.
Er lebt / und lebet mir.
Tod/ schrecke/ wie du wilt.
Ich halte diesen Schild
Im Glauben deinen Pfeilen für.
So muß ich siegen.
So muß das Sterben mich vergnügen.
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4. Rezitativ
Zwar Fleisch und Blut will sich wohl finden,
Das meinem Wünschen widerstrebt.
Doch kann‘s der Geist auch kräftig überwinden.
Ich weiß, dass mein Erlöser lebt.
Er lebt, und lebet mir.
Tod, schrecke, wie du willst.
Ich halte diesen Schild
Im Glauben deinen Pfeilen für.
So muss ich siegen.
So muss das Sterben mich vergnügen. |
Job. XIX. v. 25. 26. 27.
Ich weiß/daß mein Erlöser lebet/ und er wird mich hernach aus der Erden auferwecken ; Und werde hernach mit dieser meiner Haut umgeben werden / und werde in meinem Fleisch GOTT sehen. Denselben werd ich mir sehen / und meine Augen werden ihn schauen/ und kein Frembder.
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5. Chor
Job 19,25–27
Ich weiß, dass mein Erlöser lebet, und er wird mich hernach aus der Erden auferwecken; Und werde hernach mit dieser meiner Haut umgeben werden, und werde in meinem Fleisch Gott sehen. Denselben werd ich mir sehen, und meine Augen werden ihn schauen, und kein Fremder. |
Schläfft man auch dich / O ! süsser JEsu/ ein/
Unmöglich / daß er Tod kan bitter seyn/
Unmöglich auch / weil du das Leben bist/
Daß der / der in dir stirbt / gestorben ist.
Ein Welt=Kind lacht/ wenn man so freudig spricht.
Warum ? Es kennet JEsum nicht/
Und hat die Krafft noch nie geschmecket/
Die in dem Worte GOttes stecket.
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6. Rezitativ
Schläft man auch dich, O! süßer Jesu, ein,
Unmöglich, dass er Tod kann bitter sein,
Unmöglich auch, weil du das Leben bist,
Dass der, der in dir stirbt, gestorben ist.
Ein Weltkind lacht, wenn man so freudig spricht.
Warum? Es kennet Jesum nicht,
Und hat die Kraft noch nie geschmecket,
Die in dem Worte Gottes stecket. |
Meinen JEsum laß ich nicht
Er verwandelt mir den Tod insLeben.
JEsu/ meines Lebens Hort/
JEsu/ meines Todes Mord/
Laß mich doch durch dieses Wort
Meinen Geist in deine Hände geben/
Da der Mund am letzten spricht :
Meinen JEsum laß ich nicht.
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7. Arie
Meinen Jesum lass ich nicht
Er verwandelt mir den Tod ins Leben.
Jesu, meines Lebens Hort,
Jesu, meines Todes Mord,
Lass mich doch durch dieses Wort
Meinen Geist in deine Hände geben,
Da der Mund am letzten spricht:
Meinen Jesum lass ich nicht. |
JEsum laß ich nicht von mir
Geh ihm ewig an der Seiten :
Christus lässt mich für und für
Zu dem Lebens=Bächlein leiten.
Selig/ wer mit mir so spricht :
Meinen JEsum laß ich nicht.
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8. Chor
Jesum lass ich nicht von mir
Geh ihm ewig an der Seiten:
Christus lässt mich für und für
Zu dem Lebensbächlein leiten.
Selig, wer mit mir so spricht:
Meinen Jesum lass ich nicht. |
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Transcription and version in modern German dedicated to Ms. Grażyna Banduch |
Transkrypcja oraz wersja we współczesnym języku niemieckim dedykowana p. mgr Grażynie Banduch |
Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zieliński
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (October, November 2018)
e-mail: mailto:f.a.zielinski@interia.pl
Contributed by Filip Adam Zieliński (November 2018) |