Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:451
Erhalt uns Herr
Original German Text |
Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:451
Title: Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort
Cycle: Geistliche Poesien (1714/1715)
1st performance: August 11, 1715
Text written by: Erdmann Neumeister
Text published: 1717
Event: 8.So.n.Trin. / 8th Sunday after Trinity |
Transcription |
Version in modern German |
Am VIII. Sonntage nach Trini=
tatis. |
Am 8. Sonntage nach Trinitatis. |
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1. Coro |
ERhalt uns / HErr / bey deinem
Wort / Und steur des Pabsts und
Türcken Mord/ die JEsum Christum
deinen Sohn stürtzen wollen von sei=
nem Thron. |
Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort
und steur‘ des Papsts und Türken Mord,
die Jesum Christum deinen Sohn
stürzen wollen von seinem Thron. |
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2. Rezitative |
Der Antichrist
Wird nimmermehr nicht ruhn.
Was er nicht mit Gewalt kan thun !
Da braucht er arge List/
Daß Christi JEsu Heerde
Von ihm verderbet werde.
Und da er nicht
Den gantzen Hauffen kan verschlingen/
Sind seine Wöllfe schon so abgericht’t/
Itzt diß / itzt jenes Schaaf hinweg zu bringen/
Durch lauter Seelen=Mord.
GOtt wird sein Wort/
Den Leuchter und das Licht/
Gewiß erhalten.
Ob aber auch bey uns? Das weiß ich nicht.
Der Undanck hat sonst schlechten Lohn ;
Und den Verächtern wird das reine Wort entrissen.
GOtt seys geklagt ! Mit Lehre/ mit Gewissen
Sucht mancher nur zuspielen.
Denn die Religion.
Bey der er Ehr und Wollust haben kan/
Steht ihm am besten an.
Bey vielen/ ach ! bey gar zu vielen
Ist ja
Der Glaube nur dem Nahmen nach noch da.
Die Liebe will erkalten.
Der Eyfer wird vor Zänkerey gehalten.
Wie wird es endlich gehen ?
Soll GOtt bey uns mit seinem Worte bleiben/
So lasst uns seinem Worte gläuben/
Im Glauben heilig leben/
Und in der Heiligkeit voll guter Früchte stehn/
Als rechte fromme Christen/
Und nicht/ als Pietisten.
Alsdenn wird er sein Wort bey uns erhalten/
Und über uns mit Schutz und Gnade walten ;
Dein Feinden aber wehren/
Und ihre List und Macht/
Und was ihr Mord=Geist sonst erdacht/
Auf ihren Kopf zurücke kehren. |
Der Antichrist
Wird nimmermehr nicht ruh‘n.
Was er nicht mit Gewalt kann tun!
Da braucht er arge List,
Dass Christi Jesu Herde
Von ihm verderbet werde.
Und da er nicht
Den ganzen Haufen kann verschlingen,
Sind seine Wölfe schon so abgericht’t,
Jetzt dies, jetzt jenes Schaf hinweg zu bringen,
Durch lauter Seelenmord.
Gott wird sein Wort,
Den Leuchter und das Licht,
Gewiss erhalten.
Ob aber auch bei uns? Das weiß ich nicht.
Der Undank hat sonst schlechten Lohn;
Und den Verächtern wird das reine Wort entrissen.
Gott sei‘s geklagt! Mit Lehre, mit Gewissen
Sucht mancher nur zuspielen.
Denn die Religion.
Bei der er Ehr und Wollust haben kann,
Steht ihm am besten an.
Bei vielen, ach! bei gar zu vielen
Ist ja
Der Glaube nur dem Namen nach noch da.
Die Liebe will erkalten.
Der Eifer wird vor Zänkerei gehalten.
Wie wird es endlich gehen?
Soll Gott bei uns mit seinem Worte bleiben,
So lasst uns seinem Worte gläuben,
Im Glauben heilig leben,
Und in der Heiligkeit voll guter Früchte steh‘n,
Als rechte fromme Christen,
Und nicht als Pietisten.
Alsdann wird er sein Wort bei uns erhalten,
Und über uns mit Schutz und Gnade walten;
Dein Feinden aber wehren,
Und ihre List und Macht,
Und was ihr Mordgeist sonst erdacht,
Auf ihren Kopf zurücke kehren. |
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3. Aria |
GOttes Wort und reine Lehre/
Sind des Landes höchster Schatz.
Lasst uns bitten/lasst und bethen/
Und vor GOtt mit Eyfer treten.
Daß er ja von unserm Lande
Mit dem theuren Gnaden= Pfande
Nimmermehr zurücke kehre.
GOttes Wort und reine Lehre
Sind des Landes höchster Schatz. |
Gottes Wort und reine Lehre
Sind des Landes höchster Schatz.
Lasst uns bitten, lasst und beten,
Und vor Gott mit Eifer treten.
Dass er ja von unserm Lande
Mit dem teuren Gnadenpfande
Nimmermehr zurücke kehre.
Gottes Wort und reine Lehre
Sind des Landes höchster Schatz. |
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4. Coro |
So spricht der HErr Zebaoth / der GOtt Israel :
Bessert euer Leben und Wesen / so will ich bey euch
wohnen an diesem Orthe. Jer. VII, 3. |
So spricht der Herr Zebaoth, der Gott Israel: Bessert euer Leben und Wesen, so will ich bei euch wohnen an diesem Orte.
Jeremia 7, 3 |
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5. Aria |
Bleib bey uns an diesem Orthe /
Bleib bey uns mit deinem Worte/
Bleib bey uns/ HErr Zebaoth.
Deinen Geist / der uns bekehre/
Und uns deine Wege lehre /
Gieb uns / du getreuer GOtt. |
Bleib bei uns an diesem Orte,
Bleib bei uns mit deinem Worte,
Bleib bei uns, Herr Zebaoth.
Deinen Geist, der uns bekehre,
Und uns deine Wege lehre,
Gib uns, du getreuer Gott. |
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To the most venerable and most gracious Ms. Grażyna Banduch I dedicate the transcription and the modernized version of the text. |
Najczcigodniejszej i najłaskawszej Pani Magister Grażynie Banduchównie poświęcam transkrypcję oraz wersję uwspółcześnioną tekstu. |
Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zieliński
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (April 2020)
e-mail: mailto:f.a.zielinski@interia.pl
Contributed by Filip Adam Zieliński (October 2020) |