Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:374
Drei sind, die da zeugen im Himmel
Original German Text |
Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:374
Title: Drei sind, die da zeugen im Himmel
Cycle: Geistliches Singen und Spielen II (1717/1718)
First performance: June 12, 1718
Text written by: Erdmann Neumeister (1671-1756)
Text published: 1711
Event: Trinitatis / Trinity Sunday |
Transcription |
Version in modern German |
1. Joh. V. v. 7.
Drey sind / die da zeugen im Himmel / der Vater / das Wort / und der Heilige Geist ; Und Die Drey sind Eins.
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1. Dictum
1 Johannes 5,7
Drei sind, die da zeugen im Himmel, der Vater, das Wort, und der Heilige Geist; und die drei sind eins. |
Hier können wir ein solch Geheimnis lesen /
Dass aller Klugheit unbegreifflich ist.
Daß du / O GOtt / ein einig Wesen /
In drey selbständigen Persohnen bist.
GOTT ist der Vater / GOtt ist auch der Sohn/
GOtt ist der Heil’ge Geist :
Und doch der Gottheit Thron
Beherrschen nicht drey Götter.
Nur ein GOtt ist/der eins in dreyen heist.
Hier darff kein Nicodemus fragen/
Wie solches zugehn mag ?
Der Glaube nur muß sagen :
Ich bethe drey Persohnen an.
Und so wird mein Gebeth zu einem GOtt gethan.
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2. Rezitativ
Hier können wir ein solch Geheimnis lesen,
Dass aller Klugheit unbegreiflich ist.
Dass du, o Gott, ein einig Wesen,
In drei selbständigen Personen bist.
Gott ist der Vater, Gott ist auch der Sohn,
Gott ist der Heil’ge Geist:
Und doch der Gottheit Thron
Beherrschen nicht drei Götter.
Nur ein Gott ist, der eins in dreien heißt.
Hier darf kein Nikodemus fragen,
Wie solches zugeh‘n mag?
Der Glaube nur muss sagen:
Ich bete drei Personen an.
Und so wird mein Gebet zu einem Gott getan. |
Christen sollen allezeit
Hie Vernunfft gefangen nehmen.
Ihrer Unvollkommenheit
Müssen wir uns alle Schämen/
Denn auch in geringen Sachen
Finden wir sie offtmahls blind :
Was kann sie in denen machen/
Die von GOtt und Himmel sind.
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3. Arie
Christen sollen allezeit
Hie Vernunft gefangen nehmen.
Ihrer Unvollkommenheit
Müssen wir uns alle Schämen,
Denn auch in geringen Sachen
Finden wir sie oftmals blind:
Was kann sie in denen machen,
Die von Gott und Himmel sind. |
Mich soll sie ohne Scrupel lassen.
Denn was ich hier nicht weiß / das wird ich droben fassen.
Die Sonne steht man nicht /
Als durch der Sonnen eignes Licht.
Und soll ich GOtt/ wie GOtt ist / sehen/
Das muß durch GOtt / in GOtt / bey GOtt geschehen.
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4. Rezitativ
Mich soll sie ohne Skrupel lassen.
Denn was ich hier nicht weiß, das wird ich droben fassen.
Die Sonne steht man nicht,
Als durch der Sonnen eignes Licht.
Und soll ich Gott, wie Gott ist, sehen,
Das muss durch Gott, in Gott, bei Gott geschehen. |
Schliest sich mein Lauff/
O GOtt/ in dieser Zeit ;
So nimm mich auf
Zu solcher Seeligkeit/
Wo mir dein Licht
Verkläret Aug‘ und Sinn.
Ach ! daß ich nicht
Schon heute droben bin !
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5. Arie
Schließt sich mein Lauf,
O Gott, in dieser Zeit;
So nimm mich auf
Zu solcher Seligkeit,
Wo mir dein Licht
Verkläret Aug‘ und Sinn.
Ach! dass ich nicht
Schon heute droben bin! |
Indessen / da die Erde mich
Noch ihren Pilgrim heist/
So will ich dich/
GOtt Vater / Sohn und Geist/
Als meinen Schöpffer ehren/
Als meinen Heyland hören/
Als meinen Tröster loben/
Biß ich gen Himmel wird erhoben.
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6. Rezitativ
Indessen, da die Erde mich
Noch ihren Pilgrim heißt,
So will ich dich,
Gott Vater, Sohn und Geist,
Als meinen Schöpfer ehren,
Als meinen Heiland hören,
Als meinen Tröster loben,
Bis ich gen Himmel wird erhoben. |
Die gantze werthe Christenheit
Rühmt dich auf Erden allezeit.
Dich GOtt Vater im höchsten Thron/
Deinen rechten und eingen Sohn/
Den Heilgen Geist und Tröster werth/
Mit rechten Dienst sie lobt und ehrt.
Halleluja !
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7. Chor
Die ganze werte Christenheit
Rühmt dich auf Erden allezeit.
Dich Gott Vater im höchsten Thron,
Deinen rechten und ein‘gen Sohn,
Den Heil‘gen Geist und Tröster wert,
Mit rechten Dienst sie lobt und ehrt.
Halleluja! |
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Transcription and version in modern German dedicated to Ms. Grażyna Banduch |
Transkrypcja oraz wersja we współczesnym języku niemieckim dedykowana p. mgr Grażynie Banduch |
Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zieliński
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (October, November 2018)
e-mail: mailto:f.a.zielinski@interia.pl
Contributed by Filip Adam Zieliński (November 2018) |