Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:18
Ach Gott, wie manches Herzeleid
Original German Text |
Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:18
Title: Ach Gott, wie manches Herzeleid
Cycle: Geistliche Poesien (1714/1715)
1st performance: December 16, 1714
Text written by: Erdmann Neumeister
Text published: 1717
Event: 3. Advent / 3rd Sunday in Advent |
Transcription |
Version in modern German |
Am III. Advent. |
Am III. Advent. |
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1. |
ACh GOtt! wie manches Hertzeleid be-
gegnet mir zu dieser Zeit. Der schmahle
Weg ist Trübsalsvoll / Denn ich zum Him-
mel wandern soll. |
Ach Gott! wie manches Herzeleid
begegnet mir zu dieser Zeit.
Der schmale Weg ist Trübsalsvoll,
Denn ich zum Himmel wandern soll. |
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2. Coro |
Fürchtedich vor der keinem / das du leiden wirst.
Was GOTT thut / das ist wohlgethan.
Siehe der Teufel wird etliche von euch ins Ge=
fängniß werffen.
Der arge böse Feind mit Ernst ers izt
meint. Groß Macht und viel List sein grau-
sam Rüstung ist / Auf Erd ist nicht seins
gleichen.
Auf daß ihr versuchet werdet / und werdet Trüb-
sal haben zehen Tage.
Was GOtt thut / das ist wohl gethan.
Muß ich den Kelch gleich schmecken/ der bit-
ter ist/nach meinem Wahn/laß ich mich doch
nicht schrecken. Weil doch zuletzt ich wird
ergötzt mit süssem Trost im Hertzen/ da wei-
chen alle Schmertzen.
Sey getreu / biß in den Todt / so will ich dir die
Crone des Lebens geben. Apoc. II, 10. |
Fürchte dich vor der keinem, das du leiden wirst.
Was Gott tut, das ist wohlgetan. Siehe der Teufel wird etliche von euch ins Gefängnis werfen.
Der arge böse Feind mit Ernst er‘s jetzt meint.
Groß Macht und viel List
sein grausam Rüstung ist
Auf Erd ist nicht seins gleichen.
Auf dass ihr versuchet werdet und werdet Trübsal haben zehen Tage.
Was Gott tut, das ist wohlgetan.
Muss ich den Kelch gleich schmecken,
der bitter ist nach meinem Wahn,
lass ich mich doch nicht schrecken.
Weil doch zuletzt
ich wird ergötzt
mit süßem Trost im Herzen,
da weichen alle Schmerzen.
Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben. Offenbarung 2, 10 |
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3. Aria |
Ich bin getreu.
Mein JEsus wird mir seine Treu auch
halten.
Er stehet mir mit Geist und Kräfften bey/
Daß Geist und Krafft bey mir nicht mög
erhalten/
Und daß mein Hertz beständig sey.
Ich bin getreu. |
Ich bin getreu.
Mein Jesus wird mir seine Treu auch halten.
Er stehet mir mit Geist und Kräften bei,
Dass Geist und Krafft bei mir nicht mög‘ erhalten
Und dass mein Hertz beständig sei.
Ich bin getreu. |
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4. Rezitative |
Auf Felsen siehet man sie stehn.
Sie können nicht in Welt=und Fleisches=Lüsten/
Als weichen Kleidern / gehen :
Mit Säcken sind sie angethan.
Daß heisst / sie müssen leiden.
Doch JEsus ziehet sie auch hier mit Purpur an/
Und wird sie dort in weiße Seide kleiden.
Kein Wetter = Hahn
Kan nicht gen Himmel fliegen.
Kein Welt=Kind wird die Lebens=Crone kriegen.
Kein Mammelucke geht zu Zions Thoren ein.
Der Treue muß man sich befleissen.
Wer Gott gefallen will/der muß Johannes heis=
Und darf kein Demas seyn. (sen/ |
Im Rohre wachsen keine Christen:
Auf Felsen siehet man sie steh‘n.
Sie können nicht in Welt– und Fleischeslüsten,
Als weichen Kleidern, gehen:
Mit Säcken sind sie angetan.
Dass heißt, sie müssen leiden.
Doch Jesus ziehet sie auch hier mit Purpur an,
Und wird sie dort in weiße Seide kleiden.
Kein Wetterhahn
Kan nicht gen Himmel fliegen.
Kein Weltkind wird die Lebenskrone kriegen.
Kein Mameluke geht zu Zions Toren ein.
Der Treue muss man sich befleißen.
Wer Gott gefallen will, der muss Johannes heißen
Und darf kein Demas sein. |
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5. Aria |
Im Rohre wachsen keine Christen :
Dennoch bleib ich stets an dir/
JEsu / meine Freude.
Ob mich viel Verfolgung jaget/
Ob mich Welt und Teuffel plaget ;
Dennoch bleib ich stets an dir
Auch im grösten Leide.
Will der Todt mich endlich schrecken?
Nein / der wird mich nur erwecken/
Daß ich/ wenn ich scheide/
Dich umfasse voll Begier :
Dennoch bleib ich stets an dir /
JEsu/ meine Freude ! |
Dennoch bleib ich stets an dir,
Jesu, meine Freude.
Ob mich viel Verfolgung jaget,
Ob mich Welt und Teufel plaget;
Dennoch bleib ich stets an dir
Auch im größten Leide.
Will der Todt mich endlich schrecken?
Nein, der wird mich nur erwecken,
Dass ich/ wenn ich scheide,
Dich umfasse voll Begier:
Dennoch bleib ich stets an dir,
Jesu, meine Freude! |
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6. Coro |
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To the most venerable and most gracious Ms. Grażyna Banduch I dedicate the transcription and the modernized version of the text. |
Najczcigodniejszej i najłaskawszej Pani Magister Grażynie Banduchównie poświęcam transkrypcję oraz wersję uwspółcześnioną tekstu. |
Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zieliński
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (March 2020
e-mail: mailto:f.a.zielinski@interia.pl
Contributed by Filip Adam Zieliński (October 2020) |