Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:1640
Wie schön wird’s nicht im Himmel sein
Original German Text |
Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:1640
Title: Wie schön wird’s nicht im Himmel sein
Cycle: Geistliches Singen und Spielen (1710/1711)
First performance: May 14, 1711
Text written by: Erdmann Neumeister
Text published: 1711
Event: Christi Himmelfahrt / Festo Ascensionis Christi (Ascension Day) |
Transcription |
Version in modern German |
Wie schön wirds nicht im Himmel seyn?
Ach wär ich doch nur droben !
Mich duenckt / mein Glaube höret schon/
Wie dich/meinGOtt/in deinemThron
Die Seraphinen loben.
Im Geiste stimm' ich auch mit ein/
Wie schön wirds nicht im Himmel seyn?
Ach wär ich doch nur droben.
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1. Arie
Wie schön wird‘s nicht im Himmel sein?
Ach wär ich doch nur droben!
Mich dünkt, mein Glaube höret schon,
Wie dich, mein Gott, in deinem Thron
Die Seraphinen loben.
Im Geiste stimm' ich auch mit ein,
Wie schön wird‘s nicht im Himmel sein?
Ach wär ich doch nur droben. |
Da wird seyn das Freuden=Leben/
Da viel tausend Seelen schon.
Sind mit Himmels=Glantz umgeben/
Dienen da vor GOttes Thron.
Da die Seraphinen prangen/
Und das hohe Lied angefangen :
heilig/ heilig/ heilig/ heist/
GOtt der Vater/ Sohn und Geist.
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2. Chor
Da wird sein das Freudenleben,
Da viel tausend Seelen schon.
Sind mit Himmels Glanz umgeben,
Dienen da vor Gottes Thron.
Da die Seraphinen prangen,
Und das hohe Lied angefangen:
Heilig, heilig, heilig, heißt,
Gott der Vater, Sohn und Geist. |
Ach wie viel schönes sehn die Augen weit und breit
Mit welchem GOtt die Erde hat gezieret.
Darüber doch die Nichtigkeit
Am Ende triumphiret.
Wie herrlich muss es erst im Himmel stehn/
Der nimmermehr nicht wird vergehn ?
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3.
Ach wie viel schönes sehn die Augen weit und breit
Mit welchem Gott die Erde hat gezieret.
Darüber doch die Nichtigkeit
Am Ende triumphiret.
Wie herrlich muss es erst im Himmel steh‘n,
Der nimmermehr nicht wird vergeh‘n ? |
Was ist hier die Erden=Freude ?
Nebel/ Dunst und Hertzeleid.
Hier auf diesen schwartzen Heyde
Sind die Laster ausgestreut ;
Welt! bey dir ist Krieg und Streit/
Nichts denn lauter Eitelkeit :
In dem Himmel allezeit
Friede/Ruh und Seligkeit.
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4. Chor
Was ist hier die Erdenfreude?
Nebel, Dunst und Herzeleid.
Hier auf diesen schwarzen Heyde
Sind die Laster ausgestreut;
Welt! bei dir ist Krieg und Streit,
Nichts denn lauter Eitelkeit:
In dem Himmel allezeit
Friede, Ruh und Seligkeit. |
Hätt uns die Sünde nicht verderbet/
So hätten wir das Paradies beerbet/
Das Paradies/ wo alle Lust vollkommen/
Die nimmer ab=und immer zugenommen.
Noch dennoch muss der Himmel schöner seyn.
Denn GOtt hat seinen Sitz darien aufgeschlagen/
Die höchste Majestät/
Die mit ihr selbst nur in Vergleichung steht.
Ich sehne mich hinein.
Schleuß dich auf/ du Thor der Freuden/
Schöner Himmel/ öffne dich.
Eher giebet sich hienieden/
Mein Verlangen nicht zu frieden/
Bis ich mich
Kan in deinen Auen weyden.
Schleuß dich auf/ du Thor der Freuden/
Schöner Himmel/ öffne dich.
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5. Rezitativ
Hätt uns die Sünde nicht verderbet,
So hätten wir das Paradies beerbet,
Das Paradies, wo alle Lust vollkommen,
Die nimmer ab und immer zugenommen.
Noch dennoch muss der Himmel schöner sein.
Denn Gott hat seinen Sitz darinnen aufgeschlagen,
Die höchste Majestät,
Die mit ihr selbst nur in Vergleichung steht.
Ich sehne mich hinein.
Schleus dich auf, du Thor der Freuden,
Schöner Himmel, öffne dich.
Eher gebet sich hienieden,
Mein Verlangen nicht zufrieden,
Bis ich mich
Kan in deinen Auen weiden.
Schleus dich auf, du Thor der Freuden,
Schöner Himmel, öffne dich. |
Psal. XLII. v. 3. Psal. XXVII. v. 13.
Wenn werde ich dahin kommen/ daß ich GOttes Angesicht schaue; Ich glaube aber doch/ daß ich sehen werde das Gute des HErrn im Lande der Lebendigen.
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6. Chor
Psalm 42,3, Psalm 27,13
Wenn werde ich dahin kommen, dass ich Gottes Angesicht schaue; Ich glaube aber doch, dass ich sehen werde das Gute des Herrn im Lande der Lebendigen. |
Die Hoffnung/ welche dahin schauet/
Ist nicht auf Eiß und Sand gebauet.
Immanuel/ mein Bruder / wohnet droben.
So hast du mir
Bey dir
Die Wohnung aufgehoben.
Du fuhrst hinauf/
Die Stätte zu bereiten.
So wirst du/ auf vollbrachten Lauff/
Mich auch dahin geleiten.
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7. Rezitativ
Die Hoffnung, welche dahin schauet,
Ist nicht auf Eis und Sand gebauet.
Immanuel, mein Bruder, wohnet droben.
So hast du mir
Bei dir
Die Wohnung aufgehoben.
Du fuhrst hinauf,
Die Stätte zu bereiten.
So wirst du, auf vollbrachten Lauf,
Mich auch dahin geleiten. |
Nichts kan mir die Güter rauben/
Die der Himmel vor mich spart.
Halt/ mein Hertze/ halt im Glauben
Täglich deine Himmelfahrt.
Bis daß Jesus seine Hände/
In der letzten Stunde reicht/
Und mich durch ein selig Ende/
In den schönen Himmel zeucht.
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8. Arie
Nichts kan mir die Güter rauben,
Die der Himmel vor mich spart.
Halt, mein Herze, halt im Glauben
Täglich deine Himmelfahrt.
Bis dass Jesus seine Hände,
In der letzten Stunde reicht,
Und mich durch ein selig Ende,
In den schönen Himmel zeucht. |
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Transcription and version in modern German dedicated to Ms. Grażyna Banduch |
Transkrypcja oraz wersja we współczesnym języku niemieckim dedykowana p. mgr Grażynie Banduch |
Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zieliński
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (September, October 2018)
e-mail: mailto:f.a.zielinski@interia.pl
Contributed by Filip Adam Zieliński (October 2018) |