Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:1579
Wird ich denn zu deiner Rechten
Original German Text |
Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:1579
Title: Wird ich denn zu deiner Rechten
Cycle: Geistliche Poesien (1714/1715)
1st performance: -
Text written by: Erdmann Neumeister
Text published: 1717
Event: 26.So.n.Trin. / 26th Sunday after Trinity |
Transcription |
Version in modern German |
Am XXVI. Sonntage nach Trini=
tatis. |
Am 26. Sonntage nach Trinitatis. |
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1. Aria |
WErd ich denn zu deiner Rechten/
JEsu/ im Gerichte stehn ?
Und mit deinen treuen Knechten
In die Himmels=Freude gehen ?
Würdig bin ich dessen nicht.
Aber weils dein Wort verspricht/
Will ich deinem Munde gläuben/
Und dir treu im Glauben bleiben. |
Werd ich denn zu deiner Rechten,
Jesu, im Gerichte steh‘n?
Und mit deinen treuen Knechten
In die Himmelsfreude gehen?
Würdig bin ich dessen nicht.
Aber weil‘s dein Wort verspricht,
Will ich deinem Munde gläuben,
Und dir treu im Glauben bleiben. |
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2. Coro |
Fürwahr/ fürwahr euch sage ich/ wer
mein Wort hält/und gläubt an mich/
Der wird nicht kommen ins Gericht/
|und den Tod ewig schmecken nicht. Und
ob er gleich hier zeitlich stirbt/mit nichten
er drum gar verdirbt.
Sondern ich will mir starcker Hand
ihn reissen aus des Todes Band/ und zu
mir nehmen in mein Reich. Da soll er
denn mit mir zugleich
In Freuden leben ewiglich. |
Fürwahr, fürwahr euch sage ich, wer mein Wort hält und gläubt an mich, der wird nicht kommen ins Gericht und den Tod ewig schmecken nicht. Und ob er gleich hier zeitlich stirbt mitnichten
er drum gar verdirbt. Sondern ich will mir starker Hand ihn reißen aus des Todes Band und zu mir nehmen in mein Reich. Da soll er denn mit mir zugleich in Freuden leben ewiglich. |
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3. Rezitative |
O süsser Mund/ der diß verheisset !
O Gnaden=volle Hand
Die Brieff und Siegel nicht zerreisset/
So sie uns drüber giebet.
( Als wies bey Menschen offt geschicht/
Da man das Morgen hasst/was man doch heute
Ich wüste nicht/ liebet.)
Was man noch mehr begehren könte.
Ist nicht ein Geist ein theuer=werthes Pfand ;
Dein Wort und Sacramente
Sind Zeugen deiner Treu /
Daß GOttes Reich der Christen Erb = Gut sey. |
O süßer Mund, der dies verheißet!
O Gnadenvolle Hand
Die Brief und Siegel nicht zerreißet,
So sie uns drüber giebet.
Als wies bei Menschen oft geschicht,
Da man das Morgen hasst, was man doch heute liebet.
Ich wüsste nicht,
Was man noch mehr begehren könnte.
Ist nicht ein Geist ein teuer wertes Pfand;
Dein Wort und Sakramente
Sind Zeugen deiner Treu,
Dass Gottes Reich der Christen Erbgut sei. |
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4. Coro |
Darzu hilff und ja gnädiglich.
Ach daß kein Mensch verlohren gienge!
Sie könten wohl; sie wollen nicht.
Sie achten Gnad und Heyl geringe.
So müssen sie zu deiner Lincken stehen/
Und dann/wie dein gerechtes Urtheil spricht/
Mit allen Teuffeln in die Hölle gehen. |
Dazu hilf und ja gnädiglich.
Ach dass kein Mensch verloren ginge!
Sie könnten wohl; sie wollen nicht.
Sie achten Gnad und Heyl geringe.
So müssen sie zu deiner Linken stehen,
Und dann, wie dein gerechtes Urteil spricht,
Mit allen Teufeln in die Hölle gehen. |
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5. Aria |
Ach Menschen/ ach ! erwägt das letzte/
Und dencket an den Jüngsten Tag.
Weils heute heist/ so kaufft die Zeit/
Zu eurer Seelen Seeligkeit.
Zu Späthe dürfft es morgen seyn.
Der Richter stellt sich plötzlich ein.
Wer weiß nun/wenn er kommen mag ?
Ach Menschen/ ach ! erwägt das letzte/
Und dencket an den Jüngsten Tag. |
Ach Menschen, ach! erwägt das letzte,
Und denket an den Jüngsten Tag.
Weil‘s heute heißt, so kauft die Zeit,
Zu eurer Seelen Seligkeit.
Zu Späte dürft es morgen sein.
Der Richter stellt sich plötzlich ein.
Wer weiß nun, wenn er kommen mag?
Ach, Menschen, ach! erwägt das letzte
Und denket an den Jüngsten Tag. |
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6. Coro |
Darum seyd bereit. Denn des Menschen Sohn
wird kommen zu einer Stunde/ da ihr nicht mey=
net. Matth. 24/ 44. |
Darum seid bereit. Denn des Menschen Sohn wird kommen zu einer Stunde, da ihr nicht meinet.
Matthaus 24, 44 |
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7. Coro |
Ey nun / HErr JEsu / schick unsere
Hertzen zu/ daß wir alle Stunden recht
gläubig erfunden / darinnen verscheiden
zur ewigen Freuden. |
Ei nun, Herr Jesu,
schick unsere Herzen zu,
daß wir alle Stunden
recht gläubig erfunden,
darinnen verscheiden
zur ewigen Freuden. |
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To the most venerable and most gracious Ms. Grażyna Banduch I dedicate the transcription and the modernized version of the text. |
Najczcigodniejszej i najłaskawszej Pani Magister Grażynie Banduchównie poświęcam transkrypcję oraz wersję uwspółcześnioną tekstu. |
Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zielińsk
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (April 2020)
e-mail: mailto:f.a.zielinski@interia.pl
Contributed by Filip Adam Zieliński (October 2020) |