Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:1206
O mein Gott, vor den ich trete
Original German Text |
Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:1206
Title: O mein Gott, vor den ich trete
Cycle: Geistliches Singen und Spielen II (1717/1718)
First performance: April 24, 1718
Text written by: Erdmann Neumeister (1671-1756)
Text published: 1711
Event: Quasimodogeniti / Quasimodogeniti Sunday |
Transcription |
Version in modern German |
O mein GOtt/ vor den ich trete/
Jetzt in meiner grossen bethe/
Lass mich werden nicht zu Spott.
Meinen schwachen Glauben stärcke/
Und zerbrich des Teufels Werck/
Daß ich nimmermehr verzage/
Christum stets im Hertzen trage.
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1.
O mein Gott, vor den ich trete,
Jetzt in meiner großen bete,
Lass mich werden nicht zu Spott.
Meinen schwachen Glauben stärke,
Und zerbrich des Teufels Werk,
Dass ich nimmermehr verzage,
Christum stets im Herzen trage. |
Ach ! gläuben will ich gern/
Und gleichwohl kan ich nicht
Den Glauben/ wie ich will/ empfinden.
Der Satan merckts/ und spricht/
Ich hätte nur die Schalen/
Und nicht den Kern.
So sucht er meine Sünden
Mir all zu schrecklich vor zu mahlen.
Und bläßt mir immer ein :
Wer nicht gläubt/ wird verdammet seyn.
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2. Rezitativ
Ach! glauben will ich gern,
Und gleichwohl kann ich nicht
Den Glauben, wie ich will, empfinden.
Der Satan merkt‘s, und spricht,
Ich hätte nur die Schalen,
Und nicht den Kern.
So sucht er meine Sünden
Mir allzu schrecklich vor zu mahlen.
Und blasst mir immer ein:
Wer nicht glaubt, wird verdammet sein. |
Laß mich Gnade für dir finden.
Der ich bin voll Traurigkeit
Hilff du mir selbst überwinden/
So offt ich muss in den Streit.
Meinen Glauben täglich mehr/
Deines Geistes Schwerdt verehr/
Auf daß ich den Feind kan schlagen/
Alle Pfeile von mir jagen.
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3. Chor
Lass mich Gnade für dir finden.
Der ich bin voll Traurigkeit
Hilf du mir selbst überwinden,
So oft ich muss in den Streit.
Meinen Glauben täglich mehr,
Deines Geistes Schwert verehr,
Auf dass ich den Feind kann schlagen,
Alle Pfeile von mir jagen. |
O schaue doch/ mein JEsu/ auf mich Schwachen!
Ich bin ein glimmend Docht / und ein zerstoßen Rohr/
Was wilt du aus mir machen ?
Soll ich gantz ausgelescht ? Soll ich zerbrochen seyn?
O nein/O treuer JEsu nein !
Mein Hertz hält dir dein Wort der Gnade vor :
Wenn auch der Glaube klein/
Als wie ein Senffkorn ist/
Wilt du ihn dennoch würdig schätzen/
Daß er auch Berge soll versetzen.
So nimm doch jetzt den Berg der Angst von mir/
Den ich auf meiner Seele trage.
Sprich : Friede sey mit dir.
Da ich : Mein HErr und mein GOtt sage.
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4. Rezitativ
O schaue doch, mein Jesu, auf mich Schwachen!
Ich bin ein glimmend Docht, und ein zerstoßen Rohr,
Was willst du aus mir machen?
Soll ich ganz ausgelöscht? Soll ich zerbrochen sein?
O nein, o treuer Jesu nein!
Mein Herz hält dir dein Wort der Gnade vor:
Wenn auch der Glaube klein,
Als wie ein Senfkorn ist,
Willst du ihn dennoch würdig schätzen,
Dass er auch Berge soll versetzen.
So nimm doch jetzt den Berg der Angst von mir,
Den ich auf meiner Seele trage.
Sprich: Friede sei mit dir.
Da ich: Mein Herr und mein Gott sage. |
Du must weichen/ Teuffel !
Zagen/ Furcht und Zweiffel/
Müssen von mir fliehn.
Nichts soll mir den Glaubes
Aus dem Hertzen rauben.
JEsus stärcket ihn.
Denn in seinem Wunden/
Hab ich festen Grund gefunden.
Bin ich schwach ? Er spricht zu mir :
Friede/ Friede/ sey mit dir.
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5. Arie
Du musst weichen, Teufel!
Zagen, Furcht und Zweifel,
Müssen von mir flieh‘n.
Nichts soll mir den Glaube
Aus dem Herzen rauben.
Jesus stärket ihn.
Denn in seinem Wunden,
Hab ich festen Grund gefunden.
Bin ich schwach? Er spricht zu mir:
Friede, Friede, sei mit dir. |
Ich will an ihm/ wie eine Klette kleben/
So werd ich meines Glaubens leben.
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6. Rezitativ
Ich will an ihm, wie eine Klette kleben,
So werd ich meines Glaubens leben. |
Rom. I. v. 17
Sintemahl die Gerechtigkeit/die für GOtt gilt / kömmt aus Glauben in Glauben : Wie denn geschrieben stehet : Der Gerechte wird seines Glaubens leben.
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7. Dictum, Chor
Römer 1,17
Sintemal die Gerechtigkeit, die für Gott gilt, kömmt aus Glauben in Glauben: Wie denn geschrieben stehet: Der Gerechte wird seines Glaubens leben. |
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Transcription and version in modern German dedicated to Ms. Grażyna Banduch |
Transkrypcja oraz wersja we współczesnym języku niemieckim dedykowana p. mgr Grażynie Banduch |
Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zieliński
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (September, October 2018)
e-mail: mailto:f.a.zielinski@interia.pl
Contributed by Filip Adam Zieliński (October 2018) |