Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:1130
Mein Kind, willst du Gottes Diener sein
Original German Text |
Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis: TVWV 1: 1130
Title: Mein Kind, willst du Gottes Diener sein
Cycle: Geistliches Singen und Spielen (1710/1711)
First performance: December 14, 1710
Text written by: Erdmann Neumeister (1671-1756)
Text published: 1711
Event: 3. Advent / 3rd Sunday in Advent |
Transcription |
Version in modern German |
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1. Dictum |
Sirach, II. v. 1. 2. 3. 4.
Mein Kind / wilt du GOttes Diener seyn / so schicke dich zur Anfechtung. Halt fest / und leide dich / und wancke nicht / wenn man dich davon locket. Halt dich an Gott / und weiche nicht / auf daß du immer stärcker werdest. Alles was dir wiederfähret / das leide / und sey gedultig in allerley Trübsal. |
Sirach 2, 1-4
Mein Kind, willst du Gottes Diener sein, so schicke dich zur Anfechtung. Halte fest und leide dich, und wanke nicht, wenn man dich davon locket. Halte dich an Gott, und weiche nicht, auf dass du immer stärker werdest. Alles, was dir widerfähret, das leide, und sei geduldig in allerlei Trübsal. |
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2. Arioso |
Wilt du Gottes Diener seyn?
Nun/ so schicke dich zum Leiden/
Denn die Welt wird dich gewiß/
Als ihr täglich Aergerniß/
Drücken/ schänden / hassen / neiden.
Aber trage solche Schmach
JEsu nur gedultig nach.
Solt es auch / wie andern Frommen /
Bis aufs Blut und Leben kommen.
Dennoch gieb dich willig drein/
Wilt du Gottes Diener seyn. |
Willst du Gottes Diener sein?
Nun, so schicke dich zum Leiden,
Denn die Welt wird dich gewiss,
Als ihr täglich Ärgernis,
Drücken, schänden, hassen, neiden.
Aber trage solche Schmach
Jesu nur geduldig nach.
Sollt es auch, wie andern Frommen,
Bis aufs Blut und Leben kommen.
Dennoch gib dich willig drein,
Willst du Gottes Diener sein. |
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3. Rezitativ |
Wer glaubig will nach dir/ O JEsu / fragen /
Der suchet dich in keinen guten Tagen.
Du hast sie uns zwar zugesagt/
Im Himmel nur / nicht aber auf der Erden/
Wer zeitlich wird geplagt/
Wird ewiglich ergetzet werden.
Ein Christe muß sich in Verfolgung spiegeln/
Ob er auch Christo ähnlich sey ?
Soll er durch Blut die Warheit auch versiegeln/
So mag er nicht erschrecken/
Den Halß getrost dem Schwerdte darzustrecken/
Es bleibt dabey/
Daß diß die Losung ist: Bis in den Tod getreu ! |
Wer gläubig will nach dir, o Jesu, fragen,
Der suchet dich in keinen guten Tagen.
Du hast sie uns zwar zugesagt,
Im Himmel nur, nicht aber auf der Erden,
Wer zeitlich wird geplagt,
Wird ewiglich ergötzet werden.
Ein Christe muss sich in Verfolgung spiegeln,
Ob er auch Christo ähnlich sei?
Soll er durch Blut die Wahrheit auch versiegeln,
So mag er nicht erschrecken,
Den Hals getrost dem Schwerte darzustrecken,
Es bleibt dabei,
Dass dies die Losung ist: bis in den Tod getreu! |
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4. Arie |
Ich bin treu biß in den Tod/
Laß es donnern/ laß es wettern:
Nichts soll diesen Schluss zerschmettern/
Was ein Rohr ist / falle hin.
Gnug / daß ich ein Felsen bin /
JEsus macht durch seine Stärcke
Mich behertzt zu solchem Wercke.
Denn er hält sich für und für/
Ebenfals getreu zu mir/
Und vor seinem Ehren=Throne/
Giebt er mir die Lebens=Crone.
Also acht' ich keine Noth/
Und bin treu bis in der Tod. |
Ich bin treu bis in den Tod,
Lass es donnern, lass es wettern:
Nichts soll diesen Schluss zerschmettern,
Was ein Rohr ist, falle hin.
G‘nug, dass ich ein Felsen bin,
Jesus macht durch seine Stärke
Mich beherzt zu solchem Werke.
Denn er hält sich für und für,
Ebenfalls getreu zu mir,
Und vor seinem Ehrenthrone,
Gibt er mir die Lebenskrone.
Also acht' ich keine Not,
Und bin treu bis in der Tod. |
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5. Choral |
Du heilige Brunst / süsser Trost/
Nun hilff uns frölich und getrost/
In deinem Dienst beständig bleiben/
Die Trübsal uns nicht abtreiben.
O HErr ! durch dein Krafft uns bereit/
Und stärck des Fleisches Blödigkeit/
Dass wir hie ritterlich ringen/
Durch Tod und Leben zu dir dringen/
Alleluja/ :/: |
Du heilige Brunst, süßer Trost,
Nun hilf uns fröhlich und getrost,
In deinem Dienst beständig bleiben,
Die Trübsal uns nicht abtreiben.
O Herr! durch dein Kraft uns bereit,
Und stärk des Fleisches Blödigkeit,
Dass wir hier ritterlich ringen,
Durch Tod und Leben zu dir dringen,
Alleluja. |
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Transcription and version in modern German dedicated to Ms. Grażyna Banduch |
Transkrypcja oraz wersja we współczesnym języku niemieckim dedykowana p. mgr Grażynie Banduch |
Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zieliński
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (September, October 2018)
e-mail: mailto:f.a.zielinski@interia.pl
Contributed by Filip Adam Zieliński (October 2018) |