Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:1076
Machet euch Freunde
Original German Text |
Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:1076
Title: Machet euch Freunde
Cycle: Geistliche Poesien (1714/1715)
1st performance: August 18, 1715
Text written by: Erdmann Neumeister
Text published: 1717
Event: 9.So.n.Trin. / 9th Sunday after Trinity |
Transcription |
Version in modern German |
Am IX. Sonntage nach Trini=
tatis. |
Am 9. Sonntage nach Trinitatis. |
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1. |
MAchet euch Freunde mit dem ungerechten
Mammon / auf daß/ wenn ihr nun darbet/ sie
euch aufnehmen in die ewige Hütten. ex Evang. |
Machet euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, auf dass, wenn ihr nun darbet, sie euch aufnehmen in die ewige Hütten.
ex Evangelium |
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2. Rezitativo |
Ihr Reichen / hört ihr diß ?
So nehmets doch zu Hertzen.
Gewiß/
Es ist damit kein Schertzen.
GOtt ists/ der dieses spricht :
Ihr sollt den Armen geben.
So fordert eure Pflicht /
Denselben nach zuleben. |
Ihr Reichen, hört ihr dies?
So nehmet‘s doch zu Herzen.
Gewiss,
Es ist damit kein Scherzen.
Gott ist’s, der dieses spricht:
Ihr sollt den Armen geben.
So fordert eure Pflicht,
Denselben nach zu leben. |
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3. Coro |
Du sollt aufthun dein milde Hand
den’n Armen in deinem Land. Kyrie=
leis. |
Du sollt auftun dein milde Hand den’n Armen in deinem Land. Kyrieleis. |
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4. Rezitativo |
Ihr sitzet nur/ als Pfleger / da/
Die Güter GOttes zu verwalten.
Vielleicht ist schon die Stunde nah/
Da ihr müsst Rechnung thun/
Wie ihr habt haußgehalten.
Wo nun
Defecte vor die Armen stehn/
Wie wird’s euch denn ergehn? |
Ihr sitzet nur, als Pfleger, da,
Die Güter Gottes zu verwalten.
Vielleicht ist schon die Stunde nah,
Da ihr müsst Rechnung tun,
Wie ihr habt hausgehalten.
Wo nun
Defekte vor die Armen steh‘n,
Wie wird’s euch denn ergeh‘n? |
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5. Aria |
Seinen Bauch zum Gotte machen/
Unter Geitz und Sorgen wachen/
Uppig und un Wollust leben;
Das wird böse Rechnung geben. |
Seinen Bauch zum Gotte machen,
Unter Geiz und Sorgen wachen,
Üppig und in Wollust leben;
Das wird böse Rechnung geben. |
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6. Coro |
O weh demselben/ welcher hat des
HErren Wort verachtet / und nur
auf Erden früh und spath nach grossem
Guth getrachtet/der wird fürwahr gar
kahl bestehn / und mit dem Satan
müssen gehen von Christo in die Hölle. |
O weh demselben, welcher hat
des Herren Wort verachtet
und nur auf Erden früh und Spat
nach großem Gut getrachtet,
der wird fürwahr gar kahl besteh‘n
und mit dem Satan müssen gehen
von Christo in die Hölle. |
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7. Rezitativo |
So sorget doch vor euer Seelen= Heyl/
Und reicht von eurer Fülle
Den Armen auch ein Theil.
Es ist des Höchsten Wille/
Und den zu thun/ sind Christen stets bereit.
Zwar / diß erwirbt euch nicht die Seeligkeit.
Dem Glauben will sie GOtt aus purer Gnade
schencken.
Vom Glauben aber zeugt die milde Hand;
Und machet ihn
Durch Liebes=Wercke nur bekannt.
Doch die will GOtt auch mildiglich bedencken/
Und sie voll Seegen lassen blühn.
Es ist auch diß darbey :
Die Armen werden bitten/
Daß in den ew’gen Hütten
Einst eure Wohnung sey.
Muß der Gerechten Wunsch noch immer wohge=
lingen ;
Was wird er euch nicht bringen ? |
So sorget doch vor euer Seelenheil,
Und reicht von eurer Fülle
Den Armen auch ein Teil.
Es ist des Höchsten Wille,
Und den zu tun, sind Christen stets bereit.
Zwar, dies erwirbt euch nicht die Seligkeit.
Dem Glauben will sie Gott aus purer Gnade schenken.
Vom Glauben aber zeugt die milde Hand;
Und machet ihn
Durch Liebeswerke nur bekannt.
Doch die will Gott auch mildiglich bedenken,
Und sie voll Segen lassen blüh‘n.
Es ist auch dies dabei:
Die Armen werden bitten,
Dass in den ew’gen Hütten
Einst eure Wohnung sei.
Muss der Gerechten Wunsch noch immer wohlgelingen;
Was wird er euch nicht bringen? |
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8. Aria |
Nie machets arm/ den Armen geben ;
Reich aber machts allemahl.
Denn GOtt bezahlts mit vielem Seegen/
Und wills in seine Hände legen/
Als ein gelehntes Capital ;
Und soll also die milde Hand/
Die ihm dasselbe zugewandt/
Von reichem Interesse leben.
Nie machets arm/ denn Armen?geben/
Reich aber machets allemahl. |
Nie machet‘s arm, den Armen geben;
Reich aber macht‘s allermahl.
Denn Gott bezahlt‘s mit vielem Segen,
Und will‘s in seine Hände legen,
Als ein gelehntes Kapital;
Und soll also die milde Hand,
Die ihm dasselbe zugewandt,
Von reichem Interesse leben.
Nie machet‘s arm, denn Armen geben,
Reich aber machet‘s allermahl. |
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To the most venerable and most gracious Ms. Grażyna Banduch I dedicate the transcription and the modernized version of the text. |
Najczcigodniejszej i najłaskawszej Pani Magister Grażynie Banduchównie poświęcam transkrypcję oraz wersję uwspółcześnioną tekstu. |
Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zieliński
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (April 2020)|
e-mail: mailto:f.a.zielinski@interia.pl
Contributed by Filip Adam Zieliński (October 2020) |