Cantata BWV Anh 18
Froher Tag, verlangte Stunden
Original German Text |
Event: Cantata for Dedication of the Renovated School of St. Thomas
Text: Johann Heinrich Winckler
Status: Music lost |
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Original German Text |
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1 |
Aria |
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Froher Tag, verlangte Stunden,
Nun hat unsre Lust gefunden,
Was sie fest und ruhig macht.
Hier steht unser Schul-Gebäude,
Hier erblicket Aug und Freude
Kunst und Ordnung Zier und Pracht.
Da Capo. |
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2 |
Recitativo |
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Wir stellen uns jetzt vor,
Was unser Musen Chor
Vor dem vor einen Aufenthalt gehabt.
Zwar war es wohl zufrieden,
Ihm war ein Haus bescheiden,
In welchem seine Brust,
Der freyen Künste Lust,
In Fried und Ruh genüßen konnt.
Allein von der Bequemligkeit,
Die selbiges anjetzt erfreut,
War wenig zu erblicken.
Nun hat ein einzig Jahr,
Was alt und schlecht und wankend war,
Verwandelt und verkehrt,
Und das davor gewährt,
Wornach es längst gestrebet,
Und was ihm Sinn und Geist ermuntert und belebet. |
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3 |
Aria |
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Väter unsrer Linden-Stadt,
Eure Vorsicht hat erbauet,
Was hier die Verwundrung schauet.
Weise Väter, jeder Morgen
Zeigt und weist auf Euer Sorgen,
Wie es diesen Sitz beglückt,
Lehr-und Wohn-Platz ausgeschmückt.
Da Capo. |
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4 |
Recitativo |
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Begierd und Trieb zum Wissen
Macht zwar vor sich schon aufgeweckt,
Und pflegt die Unlust zu versüßen,
Die uns ein rauher Ort erweckt.
Allein die Lust nimmt weit mehr zu,
Wenn man in ungestörter Ruh
In einem Platze wohnt,
In dem die Anmuth thront,
Die Sinn und Leib und Blut ermuntert und vergnüget.
Des Lehrers Mund trägt ganz begierig vor,
Was in der Brust verborgen lieget.
Der Schüler merket und brauchet Aug und Ohr,
Um jeden Spruch und Satz in Herz und Geist zu schreiben. |
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5 |
Tutti |
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So last uns durch Reden und Mienen entdecken,
Wie lebhaft das Herze, wie freudig es sey!
Eröffnet euch, Lippen, die Väter zu loben,
Die Unsere Schule so prächtig erhoben,
Erschallet in Worten, so wie sie uns ziemen,
Erkläret die Triebe durch Danken und rühmen,
Erkläret die Freude natürlich und frey!
Da Capo. |
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Nach den Reden (After the Speeches) |
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6 |
Aria |
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Geist und Herze sind begierig,
Den verdienten Dank zu weyhn.
Doch vermögen sie den Willen
Auch im Werke zu erfüllen?
Nein, ach! nein, ihr ganz Bestreben
Kan sich weiter nicht erheben.
Da Capo. |
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7 |
Recitativo |
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So groß ist Wohl und Glück,
Das Gott durch sein Geschick
Und unsrer weisen Väter Hand
Der Schule zugewandt.
Die ganze Stadt, das ganze Land
Wird Nutz und Frucht davon erfahren.
Die Kirche wird nach späten Jahren
In Geist erfüllten Lehrern sehn,
Was unsrer Linden-Stadt geschehn,
Da ihrer Schule Bau so wohl besorget worden. |
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8 |
Aria |
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Doch man ist nicht frey und los,
Wenn man seine Schuld zu groß,
Sich zu unvermögend findet.
Pflicht und Amt ist nicht erfüllt,
Wenn man seine Schwäche schilt,
Und den Dank im Worte bindet.
Da Capo. |
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9 |
Recitativo |
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Wenn Weisheit und Verstand
In Gönnern und Patronen
Als wie in schönen Tempeln wohnen:
So wird, was dem Vermögen fehlt,
Von ihrer Güte dargezehlt.
Nur lege man an Tag,
Was unser Armuth noch vermag,
Und ruffe zu des Höchsten Huld,
Daß sie an unsrer Statt die Schuld,
Durch tausendfaches Wohl ersetzen und vergelten wolle. |
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10 |
Tutti |
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Ewiges Wesen, das alles erschafft,
Segne die Väter mit daurender Kraft,
Segne die Väter und Pfleger der Schule.
Stärke die Häupter, die Leipzig verehrt,
Schenke, was Hoffnung und Freude vermehrt,
Gründe die Kinder zur Wohlfahrt der Sachsen,
Laß sie stets grünen und blühen und wachsen.
Da Capo. |
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Contributed by Aryeh Oron (September 2005) |
Cantata BWV Anh 18 : Details
German-5 | Translations: English-1 |