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Cantata BWV 77
Du sollt Gott, deinen Herren, Lieben
Discussions - Part 3 |
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Discussions in the Week of January 1, 2012 (3rd round) |
Ed Myskowski wrote (January 1, 2012):
Introduction to BWV 77 -- Du sollt Gott, deinen Herren, Lieben
Weekly reminder:
Happy New Year. I hope others have taken advantage of the holiday break to revisit the Bach Motets. I noticed that Kuijken does not include BWV 230 in his recording, omitting it on stylistic grounds, which he explains in the booklet notes. The fine sound is recommended, but the limited content may be a consideration for some listeners.
This week we resume Trinity season cantatas with BWV 77, the first of three works for the Thirteenth Sunday after Trinity.
Details of text, commentary, recordings, and previous discussion are accessible via: http://www.bach-cantatas.com/BWV77.htm
The link to commentary by Julian [Mincham] is especially recommended as an introduction to listening.
The BWV 77 page also has convenient access to notes from the Gardiner and Koopman (notes by Christoph Wolff) CD issues, via link beneath the cover photo.
The chorale text and melody are accessible via links at the BWV 77 page. Francis Browne has recently added new commentary on the cantata texts to his interlinear translations, linked via [English 3]. We can expect these to continue, not necessarily weekly. Douglas Cowling and William L. Hoffman are also posting relevant to chorales and other music for the Lutheran Church Year, accessible via LCY pages. |
Ed Myskowski wrote (January 1, 2012):
Ed Myskowski wrote:
< The BWV 77 page also has convenient access to notes from the Gardiner and Koopman (notes by Christoph Wolff) CD issues, via link beneath the cover photo. >
Gardiner is especially Trinitarian:
<Sure enough, after the breezy pleasures of last weeks [Trinity 12] celebratory pieces -- a brief reprieve -- came the cold shower of our mans resumption of the earnest process of musical exegesis.>
I believe this is a unique instance, where Gardiner refers to Bach as *our man*. In the context of the cold shower, I do not take it as a complimentary.
We will be focusing on the cantatas for Trinity 13-27 for the better part of 2012, with plenty of political news as a side dish. Be prepared. |
Francis Browne wrote (January 1, 2012):
Ed Myskowski wrote :
< The chorale text and melody are accessible via links at the BWV 77 page. >
Alas not quite so .The concluding chorale is transmitted without text.Karl Friedrich Zelter suggested using the eighth verse of Wenn einer alle Ding verstünd by David Denicke but Werner Neumann recommended the eighth verse of another hymn by Denicke as being more suitable O Gottes Sohn Herr Jesu Christ. Neither text is easily found on the internet. I have transcribed them from Fischer/Tümpel and add the texts below so that they are available forthis week.s discussion . Neumann is clearly right
I hope to send translatiions to the BCW at some point -but that is neither a promise nor a New Year's resolution.
O Gottes Sohn, Herr Jesu Christ - David Deinecke (1657)
1. O Gottes Sohn, Herr Jesu Christ,
Daß man recht könne glauben
Nicht jedermannes Ding so ist
Noch standhaft zu verbleiben.
Drum hilf du mir von oben her
Des wahren glaubens mich gewehr
Und daß ich drinn beharre.
2. Lehr du und unterweise mich
Daß ich den Vater kenne,
Daß ich, O Christe Jesu, dich
Den Sohn des Höchstens nenne,
Daß ich auch ehr den Heiligen Geist
Zugleich gelobet und gepreist
In dem dreieinigen Wesen.
3. Laß mich vom grossen Gnadenheil
Das wahr Erkenntnis finden
Wie der nur an dir habe Teil
Dem du vergibst die Sünden.
Hilf, daß ichs such, wie mirs gebührt:
Du bist der Weg, der mich recht führt,
Die Wahrheit und das Leben.
4. Gib, das ich traue deinem Wort,
Ins Herze es wol fasse
Das ich mein Glaube immerfort
Auf dein Verdienst verlasse
Daß zur Gerechtigkeit mir werd
Wenn ich von Sünden bin beschwert,
Dein Kreuztod zugerechnet.
5. Den Glauben, Herr, trösten sich
Des Bluts, so du vergossen
Auf daßin deinen Wunden ich
Bleib allzeit eingeschlossen
Und durch denGlauben auch die Welt
Unds was deselb am höchsten hält
Für Kot und Dreck nur achte.
6.Wär auch mein Glaub wie Senfkorn klein
Und daß man ihn kaum merkte
Wollstu doch in mir mächtig sein
Daß deine Gnad mich stärke
Die das zubrochnwe Rohr nicht bricht
Des glimmend Tocht auch vollends nicht
Außleschet in dfen shwachen.
6. Hilf, das ich stets sorgfältig sei
Den Glauben zu behalten
Ein gut Gewissen auch dabei
Und das ich so mög walten
Daß ich sei lauter jederzeit
Ohn Ahnstoß mit Gerechtigkjeit
Erfüllt und ihren fruchten.
7. Herr, durch den Glauben wohn in mir,
Lass ihn sich immer stärken,
Dass er sei fruchtbar für und für
Und reich in guten Werken;
Dass er sei tätig durch die Lieb,
Mit Freuden und Geduld sich üb,
Dem Nächsten fort zu dienen.
9.In sonderheit gib mir die Kraft
Daß vollends bei dem Ende
Ich üb die gute Ritterschaft
Zu dir allein mich wende
In meiner letzter Stund und Not
Des Glaubens End durch deinen Tod,
Die Seligkeit, erlange.
10. Herr Jesu, der du anezünd
Das Funcklein in mir schwachen
Was ich vom Glauben in mir find
Du wollt es stärcker machen
Was du Gefangen an , voll führ
Bis an den End, das dort bei dir
Auf Glauben folg das schauen
1. Wenn einer alle Ding' verstünd,
Mit Engel Zungen redte,
Wenn er zugleich weissagen künt,
Den Wunder-Glauben hätte
Daß er verstezte Berge hin
Und hätte nicht der Liebe Sinn,
So wär es all's vergebens.
2. Wenn einer auch all' seine Haab
Austheilete den Armen
Und thäte nicht dieselbe Gab
Aus Liebe und Erbarmen,
Wenn er sich brennen ließ dabey
Und hätte nicht die Lieb und Treu
So wär es ihm nicht nutze.
3. Die Lieb ist lauter Sanftmut voll,
Ist gütig und gelinde
Daß man , es komme wie es woll
Nichts Bitters an ihr finde.
Wenn einer etwas Guts verricht,
So eifert und misgönnt sie nicht
So thut nichts ungeschichtes.
4. Die Lieb nicht aufgeblasen ist,
Die Lieb beschimpft keinen,
Sie sucht nicht ihren Nutz mit List,
Sie rathet den gemeinen,
Entrust sich nicht,ob man viel sagt
Vom Nächsten, über den man klagt
Sie kehret all' zum Besten.
5.Die Lieb sich allda nimmer freut
wo unrecht wird gerichtet,
Der Wahrheit und Gerechtigkeit
Von Herzen sei beipflichtet,
Des Nächstens Mängel sie verträgt,
bedecket und zurucklegt
und sie ihm nicht aufrücket.
5. Die Lieb vom Nächsten gern das best
Ohn Argwohn gläubt in allen;
Sie hofft noch seine Bessrung fest,
Wenn er in Sund gefallen.
Wann man ihr Leid tut unverschuldt
Verträgt sie alles mit Geduld
Wird auch dabei nichts müde
7.Und wenn zuletzt die Wissenschaft
Und alles wird aufhören,
Behält die Lieb doch ihre Kraft
Und wird sich noch vermehren,
Wenn wir dort in der Seligkeit
Einander bei der höchsten Freud
Vollkömlich werden lieben.
8. Herr Jesu, du stellst selber dich
Zum Vorbild wahrer Liebe:
Verleih, daß dem zu folge, ich
Die Lieb am Nächsten übe,
Daß ich in allem, wo ich kan,
Lieb , treu und hülfe jedermann,
Wie ich mir wünsch, erweise. |
Aryeh Oron wrote (January 1, 2012):
I have added the following links at the main pages of Cantatas BWV 77, BWV 33 & BWV 164:
Event line:
Musical Context: Motets & Chorales for 13th Sunday after Trinity [BCW, contributed by Doug Cowling & Will Hoffman]
Score line:
Autograph Score (Facsimile) [Bach Digital]
Enjoy and Happy New Bach Year! |
Julian Mincham wrote (January 1, 2012):
Francis Browne wrote:
< Neumann is clearly right >
How so? |
Ed Myskowski wrote (January 2, 2012):
Ed Myskowski wrote :
<< The chorale text and melody are accessible via links at the BWV 77 page.>>
Francis Browne wrote:
< Alas not quite so. The concluding chorale is transmitted without text. >
Thanks for the correction, and additional information. |
Ed Myskowski wrote (January 5, 2012):
Ed Myskowski wrote :
< We will be focusing on the cantatas for Trinity 13-27 for the better part of 2012, with plenty >of political news as a side dish. Be prepared. >
Not a well thought out remark. I will not be posting anything about poltical activity in USA or elsewhere, unless specifically relevant to Bach discussions. The theological rigor of the season (18th C. German ) we can all explore together, and relate to our 21st C. context.
As Doug has pointed with characteristic accuracy, 18th C. Leipzig considered itself neither German, nor Lutheran. That language is later and/or exotic. |
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